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6 Tipps damit Geschwister ein Team werden

Was wir für eine gute Geschwisterbeziehung tun können!

Meine Schwester ist fast acht Jahre jünger als ich – daher kenne ich Eifersucht gegenüber einem Geschwisterkind kaum. Wir beide sind in unterschiedlichen Alltagswelten aufgewachsen und kamen uns selten in die Quere. Heute haben wir ein sehr gutes, tauschen uns jede Woche aus und ich durfte sogar ihre Trauzeugin sein. Wie schafft man es, dass Kinder ein gutes Geschwisterverhältnis haben – und das am besten ein Leben lang? Das habe ich mich die vergangenen Monate immer wieder gefragt und in dem Buch „Geschwister als Team: Ideen für eine starke Familie“ von Nicola Schmidt viele hilfreiche Tipps gefunden. Die für mich wichtigsten Erkenntnisse habe ich dir hier zusammengefasst.

1. Wenn ein neues Kind kommt

Dieser Teil war für mich besonders spannend, da er am besten zu unserer aktuellen Situation passt. Nicola Schmidt empfiehlt beispielsweise, nach der Geburt das ältere Kind freudig zu empfangen – ohne Baby auf den Arm. Die ersten 8 Monate soll das Erstgeborene alle Aufmerksamkeit bekommen, die es braucht. Ideen, Kontakt zwischen den Geschwistern herzustellen: Man kann dem älteren Kind zeigen, wie es mit dem Baby umgehen soll (ohne zu schimpfen, wenn es grob ist). Wenn es Lust hat, kann man es in die Babypflege einbinden. Oder man fragt, was es denkt, warum das Baby weint. Gleichzeitig ist es als Eltern wichtig, dass man dem älteren Kind zeigt, dass man es lieb hat, viel mit ihm kuschelt und es Alleinzeit mit Mama oder Papa hat.

Mama mit Baby in Trage

2. Kinder brauchen unsere Unterstützung

Wie wir mit den Kindern sprechen, Aufgaben verteilen, Auseinandersetzungen beseitigen, sie auch mal in Ruhe lassen – all das hat Einfluss auf die Beziehung der Geschwister. Außerdem prägt sie, wie wir als Familie miteinander umgehen: Helfen wir uns? Respektieren wir einander? Wie gehen wir mit Fehlern um? 
Je nach Alter benötigen Kinder in den verschiedenen Phasen ihrer Entwicklung altersgerechte Unterstützung von uns Eltern. Wir müssen dabei helfen, dass sie nicht in ihren Rollen feststecken und Konflikte lösen. Außerdem sollten wir Situationen schaffen, in denen sich Kinder als Team fühlen, z.B. durch gemeinsame Spiele, tanzen, singen, Hausarbeit. Vermeiden sollte man Spiele, in denen einer gewinnt. 

3. Umgang mit Konflikten

Man sollte nicht für ein Kind Partei ergreifen – es ist egal wessen Schuld es ist oder wer angefangen hat. Beim Petzen daher: sich für Info bedanken, gucken welches Bedürfnis eigentlich dahintersteckt. Nicola Schmidt empfiehlt, bei Problemen erstmal zuhören, dann das Kind zu fragen, wie es ihm geht, was passiert ist und Verständnis zu zeigen.

Kinder müssen sich nicht entschuldigen, lieber sollten Eltern hier Vorbild sein. Bei kleinen Kindern kann man sich auch in deren Namen entschuldigen. Du kannst dir auch gemeinsam mit dem Kind eine Wiedergutmachung überlegen z.B. das Geschwisterkind zu umarmen oder ein Bild zu malen. Am Ende eines Streits sollte eine win-win Situation entstehen.

geschwister

Typische Konfliktsituationen und wie man damit umgeht: 

  • Kinder müssen nicht zusammen spielen, bei Streit um ein Objekt lieber abwechselnd damit spielen lassen. Wir sollten sie auch nicht zum Teilen zwingen, sondern fragen wann anderes Kind mal darf, und ggf. zweites Spielzeug anschaffen
  • Wir können Kindern Alternativen anbieten – anderes Spielzeug oder gemeinsame Aktionen.
  • Sinnvoll ist es auch, für wiederkehrende Konflikte Regeln einzuführen.
  • Gut zu wissen: Bei Konflikten „um nichts“ sind Kinder oft müde, hungrig, unzufrieden, gelangweilt, brauchen Aufmerksamkeit, sind gestresst.
  • Wenn Kinder sich gegenseitig wehtun, sollte man sie trennen. Dann kann man gucken, welche Bedürfnisse dahinterstecken und den Kindern helfen, die Situation zu lösen.

4. Jedes Kind ist anders

Wir müssen berücksichtigen, was jedes Kind braucht. Es ist hilfreich, das Kind genau zu beobachten und zu gucken, welches Bedürfnis hinter seinem Verhalten steckt. 

Was man vor allem vermeiden sollte: Kinder miteinander zu vergleichen. Stattdessen nehmen wir wahr, dass jedes Kind eine eigene Persönlichkeit hat, die wir wertschätzen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass jedes Kind auch Raum für sich selbst bekommt, z.B. ein eigenes Regalfach, eigene Aktivitäten, eigene Freunde. 

5. Genereller Umgang mit dem Kind

Mit dem Kind in Kontakt zu bleiben, ist natürlich nicht nur wichtig für eine gute Geschwisterbeziehung, sondern auch für unsere eigene zu unserem Kind. Nicola Schmidt empfiehlt: möglichst körperlich und mit dem Herzen anwesend zu sein, dem Kind zuzuhören und es ausreden lassen, es anzugucken und zu schauen, was es braucht, sich einzufühlen und sich immer wieder daran zu erinnern, wie toll ein Kind ist. 

Bei Talenten sollte man aufpassen und diese nicht überbetonen, da sonst zu viel Druck entsteht. Viel wichtiger ist, dass die Kinder Freude daran haben, etwas zu tun. Daher ist es auch sinnvoller, den Prozess oder einzelne Details zu loben, anstatt das Ergebnis z.B. lieber zu sagen. „Oh, du hast da ganz gerade Striche gemalt“, statt: „Das Bild sieht toll aus!“ Es geht nicht darum, das Kind zu bewerten, sondern zu zeigen, dass man es wahrnimmt. Es soll das Gefühl bekommen, dass es ein wunderbarer Mensch ist, dass wir es bedingungslos lieben – egal wie es sich gerade aufführt. Dazu gehört auch, dass man nicht mit anderen in Anwesenheit des Kindes schlecht über es reden sollte.

6. Selbstfürsorge ist wichtig

Wie immer ist es wichtig, sich selbst und die eigenen Bedürfnisse nicht aus den Augen zu verlieren: Bekomme ich genug Schlaf, sorge ich für meine Entspannung, esse ich gut? Nur dann kann man auch seine Kinder unterstützen.

Autorin: Ines

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 Hast du bereits Erfahrungen mit dem Thema Geschwister als Team gemacht? Hinterlass uns gerne einen Kommentar! 🙂

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