7 Tipps, wie Du sie wieder los wirst!
Madenwürmer – ein Thema, über das selten gesprochen wird. Dabei leben sie seit Jahrtausenden mit uns Menschen und sind bei Reihenuntersuchungen bei bis zu 20 Prozent der Kinder nachweisbar.** So ekelig die Vorstellung auch ist, dass diese kleinen Würmchen im Dickdarm ihr Unwesen treiben – gefährlich sind sie glücklicherweise nicht! Im folgenden Artikel erfährst du, was Madenwürmer genau sind, wie man sie erkennt und erhältst sieben Tipps, wie du sie schnell wieder los wirst.
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1. Was sind Madenwürmer (Oxyuren)?
Madenwürmer (Oxyuren) sind meistens so klein, dass man sie selten im Stuhl erkennt. Wir konnten sie auf jeden Fall nicht in der Windel unseres Sohnen finden. Die Eier des Madenwurms werden über den Mund aufgenommen. Das kann im Kindergarten, in der Sandkiste oder auf dem Spielplatz ganz schnell passieren. Unser Sohn zumindest, liebt es nachdem er im Sand gebuddelt hat, sich an seiner Snack Box zu bedienen… und wer desinfiziert da schon jedes mal vorher die Hände?
Gelangt das Wurmei also in den Verdauungstrakt, schlüpfen die Larven im Dünndarm und wandern dann weiter in den Dickdarm. Die männlichen Madenwürmer sterben dort sehr schnell. Die Weibchen können länger überleben und wandern, sobald sie schwanger sind, in der Regel während der menschlichen Ruhezeiten zum After – und legen um diesen herum ihre klebrigen Eier ab. Werden diese dann wieder über den Mund aufgenommen, weil das Kind sich beispielsweise nachts am Po kratzt, geht das ganze wieder von vorne los.
Der Zeitraum von der Ansteckung bis zum Auftreten eines Juckreizes kann zwischen zwei und sechs Wochen liegen. Die “gute Nachricht”: Madenwürmer können sich nicht von alleine im Dickdarm vermehren, sondern nur über ein verschlucktes Ei im Dünndarm schlüpfen.
2. Wie erkenne ich einen Madenwurmbefall?
Häufig ist ein Madenwurmbefall gerade bei Kleinkindern ohne Windel schwer zu erkennen. Wenn es nachts juckt, kratzen sich die Kinder unbemerkt. Als uns die kleinen Plagegeister zum ersten Mal heimsuchten, war unser Sohn erst 1,5 Jahre alt, konnte sich aber glücklicherweise schon recht gut ausdrücken. Er sagte immer mal wieder über ein paar Tage verteilt “Aua, Popo”. Natürlich konnten wir nicht direkt einen Link zu Madenwürmern herstellen, denn das hätte ja von Wundsein bis Blähungen alles bedeuten können. Auffällig war allerdings, dass er sich auch nachts im Bett kurz aufsetzte und “Aua, Popo” sagte und dann weiter schlief.
Da äußerlich nichts ersichtlich war, wollten wir das Thema lieber mit der Kinderärztin abklären. Sie fragte, ob er normal essen und trinken würde und ob der Stuhl normal wäre – dies traf alles zu. Als ich dann erzählte, dass sich die Beschwerden auch nachts fortsetzen, wurde sie hellhörig und brachte das Thema Würmer ins Spiel. Sie zückte einen Klebefilmstreifen, drückte ihn auf das Poloch unseres Sohnes und schaute sich das Ergebnis unterm Mikroskop an. Das Ergebnis war negativ. Nicht ungewöhnlich, denn bis zum Nachmittag wurde unser Sohn ja bereits mehrfach gewickelt und sauber gemacht. Wir sollten den Test am nächsten Morgen nochmal durchführen, den Klebestreifen auf einen Objektträger kleben und diesen dann in die Praxis bringen. Das Ergebnis war eindeutig positiv und ich war geschockt…
3. Wie behandel ich einen Madenwurmbefall?
Die tiefenentspannte Reaktion der Kinderärztin und unsere an den Arztbesuch anschließenden Recherchen holten mich schnell wieder auf den Boden der Tatsachen. Wir waren froh, dass wir nun wussten, was unseren Sohn quälte und dass es nichts Schlimmeres war. Für Kinder unter zwei Jahren ist derzeit nur ein Medikament in Form eines Saftes zugelassen.
Dieses gibt man einmal und dann nach zwei Wochen zur Sicherheit noch einmal. Ältere Kinder und Erwachsene können auch Tabletten verschrieben bekommen. Da wir hier an dieser Stelle keine medizinischen Ratschläge geben wollen, solltest du das ganze Thema unbedingt mit eurem/eurer behandelnden Kinderarzt/Kinderärztin besprechen.
4. Sieben Tipps, wie man die lästigen Madenwürmer los wird
Wichtig ist, den Kreislauf zwischen Po und Mund zu unterbrechen. Das erreichst du so:
- Nach dem Stuhlgang und vor dem Essen die Hände mit Seife waschen
- Kurze Fingernägel
- Morgens nach dem Aufstehen die Fingernägel säubern und den Po gründlich waschen
- Unterwäsche täglich wechseln
- Unterwäsche bei 60 Grad waschen
- Jede Person im Haushalt hat sein eigenes Handtuch
- Bettwäsche alle zwei Wochen wechseln
Wenn du im Internet zu dem Thema recherchierst, wirst du womöglich auf den Hinweis stoßen, dass sich die Eier auch über die Luft – als so genannte Staubeier – verbreiten. Dies ist nach unserer Kinderärztin und unserer vertrauensvollen Buchquelle* eine überholte Info. Daher muss mittlerweile nicht mehr die ganze Wohnung “entwurmt” und bis in die hinterste Ecke geputzt werden.
5. Müssen Geschwister und Eltern mitbehandelt werden?
Sofern es ältere Geschwisterkinder und Eltern gibt, die sich gegebenenfalls auch angesteckt haben, müssen diese nicht prophylaktisch mitbehandelt werden, wenn man ausreichend auf Hygiene achtet. Das gilt auch für Schwangere/Stillende. Kleinere Geschwister hingegen, die die Hygienregeln noch nicht von selbst einhalten können, sollten mitbehandelt werden. Dies gilt aber nicht für Säuglinge. Sie tragen eine Windel und hier liegt es dann an den Eltern, dass sie sich die Hände nach dem Wechseln gut waschen.
6. Muss ich die Kita informieren?
Jein. Bei einem Madenwurmbefall gibt es keine Meldepflicht, wie es sie beispielsweise bei Läusen oder Magen-Darm-Erkrankungen. Wir hörten auf den Rat unserer Kinderärztin und informierten unsere Kita trotzdem, da wir weitere Ansteckungen vermeiden wollten. Zu unserem Erstaunen war das Thema bei vielen Eltern von Kleinkindern und Kita-Mitarbeiter*innen (!) noch sehr unbekannt, da es sich wohl um ein großes Tabuthema handelt.
Natürlich ist so ein Madenwurmbefall keine schöne Sache, aber sie kann bei jedem Kind sehr schnell auftreten und hat nichts mit unhygienischen Zuständen oder ähnlichem zu tun. Unser Rat ist daher, das Thema zu enttabuisieren, offen darüber zu sprechen und zu sensibilisieren, um eine Verbreitung einzudämmen. Denn auch wenn eine Madenwurminfektion nicht gefährlich ist, möchte man sie sich und den eigenen Kindern doch gerne ersparen oder zumindest die Symptome schnell erkennen und richtig deuten können.
Autorin: Helena
Quellen:
**Aus der Praxis einer Kinderärztin, Dr. Gisela Brehmer, Dr. Barbara Beland
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Hattest du mit dem Thema Madenwürmer schon mal zu tun? Hinterlass uns gerne einen Kommentar!
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel ersetzt keine fachliche medizinische Diagnose von Ärzten/Ärztinnen oder deiner Hebamme und soll dich lediglich Informationen geben. Bei Unsicherheiten, dringende Fragen oder Beschwerden, solltest du deinen Arzt/deine Ärztin kontaktieren.