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11 Kriterien für die Kita-Wahl

Unsere Tipps für eine gute Kita-Entscheidung!

Nach der Elternzeit wollen du und dein*e Partner*in wieder arbeiten und das Kind soll in eine Kita? Es gibt eine in der Nähe, die hat aber keinen Garten. Eine andere ist 15 Minuten Fußweg entfernt und das Kind deiner Freundin geht dort hin. In Foren hast du nur schlechtes über eine Einrichtung gelesen, die auf deinem Weg zur Arbeit liegt. Welche sollst du nur nehmen? Wir leben in Hamburg und haben die Luxus Situation, dass wir uns mehr oder weniger eine Kita aussuchen können. In anderen Städten und auf dem Land ist die Situation natürlich anders. Dafür sind bei uns die Plätze heiß begehrt und man muss sich bereits in der Schwangerschaft darum bemühen. Nach folgenden Kriterien haben wir die Kita-Wahl getroffen.

1. Entfernung und Erreichbarkeit

Für uns war es besonders wichtig, dass die Kita gut und schnell zu erreichen ist. Da man das Kind jeden Tag abholen und hinbringen muss, geht sonst ziemlich viel Zeit drauf. Besonders wenn Kinder anfangen zu laufen kann der Weg ganz schon lang dauern. Wir haben uns aber auch bei Kitas beworben, die nicht fußläufig entfernt lagen, dafür aber gut an Bus und Bahn angebunden waren. Da wir gerade umgezogen sind, ist der Weg zur Kita jetzt etwas weiter und wir müssen mit dem Fahrrad oder Bus fahren. Wenn möglich planen wir aber zeitlich immer ein, dass wir zumindest einen Teil des Weges mit dem Kind zu Fuß gehen können.

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2. Öffnungs- und Schließzeiten

Je nachdem, was ihr beruflich macht, sind die Öffnungszeiten der Kita sehr wichtig. Unsere Kita öffnet tatsächlich bereits um 6 Uhr und schließt erst um 18 bzw. freitags um 17 Uhr. In den Randzeiten werden die Gruppen aber gemischt. Auch wenn unsere Tochter eigentlich immer nur sechs Stunden in der Kita ist, ist es doch gut zu wissen, dass wir im Notfall auch eine längere Betreuung in Anspruch nehmen können. Außerdem haben wir maximal fünf Schließtage im Jahr, was uns ermöglicht, unseren Urlaub flexibel zu nehmen. Andere Kitas haben bis zu vier Wochen im Sommer zu und auch zwischen den Jahren geschlossen. Dadurch ist man natürlich etwas eingeschränkter, was die eigene Planung anbelangt. Dieser Punkt ist aus unserer Sicht daher besonders wichtig bei der Kita-Wahl.

3. Gruppengröße und Betreuungsschlüssel

In der Krippe unserer Tochter sind in jeder der beiden Gruppen ca. 12 Kinder, andere Kitas die wir uns angeguckt haben, hatten 30 Plätze zu vergeben. Außerdem finden in unserer Kita immer wieder Aktivitäten für kleinere Gruppen statt. Der Betreuungsschlüssel liegt in unserer Einrichtung bei 1 zu 3, das heißt vier Kinder kommen auf eine*n Erzieher*in. Allerdings ist eigentlich fast immer jemand krank oder im Urlaub. 

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Im Elementarbereich ab drei Jahren gibt es dann deutlich weniger Erzieher*innen und die Gruppen sind größer. Auch hier unterscheiden sich die Kitas: Bei uns gibt es drei altershomogene Gruppen für die Älteren, andere Kitas bieten altersgemischte Gruppen zwischen 1 und 7 Jahren an.

4. Räumlichkeiten und Außengelände

Um sich einen Eindruck von der Kita zu verschaffen, sollte man sich die Einrichtung vorher unbedingt einmal angucken. Wie sehen die Räume aus? Gibt es Rückzugsmöglichkeiten für die Kinder? Wie ist die Schlafsituation? Uns war außerdem besonders wichtig, dass ein schönes Außengelände  vorhanden ist – unsere Kita befindet sich beispielsweise in einem waldähnlichen Park.

5. Essensangebot

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Wird in der Kita selbst gekocht oder wird das Essen per Lieferdienst geliefert? Wird Wert auf Bio, regionale, zuckerfreie Ernährung gelegt? Werden besondere Wünsche wie vegetarische oder vegane Speisen berücksichtigt? Diesen Punkt habe ich in der Wahl unserer Kita leider etwas vernachlässigt. Wir selbst ernähren und seit viele Jahren vegetarisch, doch in der Kita gibt es mindestens einmal die Woche Fleisch bzw. Fisch. Da wir nicht wollten, dass unsere Tochter eine Sonderrolle einnimmt, darf sie in der Kita essen was sie will. Was mich aber besonders stört ist, dass es mindestens einmal die Woche einen zuckerhaltigen Nachtisch gibt. Das muss meiner Meinung nach für Kinder unter drei Jahren nicht sein. An besonderen Feiertagen finde ich es noch in Ordnung, aber ansonsten würde ich gern selbst darüber entscheiden, wann mein Kind Eis und Co isst.

Ob das Frühstück gestellt wird oder mitgebracht werden muss, ist je nach Einrichtung unterschiedlich. Schau dir gerne unsere Frühstücksideen für die Kita an.

6. Erzieher*innen

Die Erzieher*innen der Kita werden wichtige Bezugspersonen für dein Kind. Umso wichtiger ist es, dass du ein gutes Gefühl bei ihnen hast. Oft ist leider nicht viel Zeit, um mit den Erzieher*innen vorab ins Gespräch zu kommen, doch manchmal reicht ja auch schon das Bauchgefühl oder ein kurzer Einblick in den Kita-Alltag. Bei manchen Kitas ist mir beispielsweise aufgefallen, dass die Erzieher*innen demotivert in der Ecke saßen und sogar aufs Handy geguckt haben – das geht für mich gar nicht. Daher spielen die Erzieher*innen eine wirklich wichtige Rolle bei der Kita-Wahl.

7. Konzept der Kita

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Die meisten Kitas haben ein bestimmtes Konzept – zumindest auf dem Papier. Für uns war das allerdings nicht ganz so relevant, da wir die praktische Umsetzung solcher Ideen wichtiger finden. Aber wenn du z.B. auf Montessori-Pädagogik o.ä. setzt, dann ist die Auswahl schon etwas eingeschränkter.

8. Angebote

Yoga, Musik, Englisch: Einige Kitas haben spezielle Angebote, die man dann meist dazukaufen muss. Für uns war das nicht so ausschlaggebend, da es uns wichtiger ist, dass die Kinder jeden Tag raus gehen und spielen können. In unserer Kita wird fast täglich ein Ausflug mit den Kindern gemacht, gemalt, gelesen, im Wasser geplanscht – für uns reicht das völlig aus.

9. Freund*innen in der Kita

Leider wohnen alle unsere Freund*innen nicht bei uns um die Ecke, so dass wir keine Einrichtung wählen konnten, bei der wir schon andere Eltern kennen. Sicherlich ist es aber schön, wenn Kontakte die gleiche Kita besuchen und die Kinder schon miteinander vertraut sind. Wir haben in der Kita aber zumindest eine WhatsApp Gruppe und einen Newsletter in dem über Aktuelles informiert wird.

10. Ruf und Erfahrung anderer

Frag am besten deine Nachbar*innen oder auf Social Media Plattformen nach Erfahrungen mit der Kita. Oft hört man dann doch nochmal Dinge, die man sonst gar nicht wahrnehmen würde. Natürlich sollte man sich trotzdem nicht verrückt machen lassen – denn letztendlich sind das oft auch nur subjektive Eindrücke.

11. Bauchgefühl

Am wichtigsten ist aber sicherlich dein eigenes Bauchgefühl. Wie fühlst du dich bei der Vorstellung, dass dein Kind jeden Tag mehrere Stunden in der Einrichtung ist? Viele Dinge erkennt man am Ende dann doch erst nach ein paar Wochen oder Monaten. Im schlimmsten Fall kann man dann immer noch die Kita wechseln. Ich drücke dir Daumen, dass du eine passende Kita für dein Kind findest!

Autorin: Ines

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